Zella-Mehlis ist reich an Geschichte!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

Im Stadtmuseum entdeckt: Omas Einkaufsnetz, fast vom Aussterben bedroht!

Netze aus EisengarnEs sind die unscheinbaren, alltäglichen Dinge mit welchen manchmal große, kleine oder interessante Geschichten verbunden sind. Scheinbar nutzlos gewordene oder sonst wie im Weg seiende Gegenstände finden, zum Glück, ab und an den Weg ins Museum. Erst kürzlich bekamen wir drei solcher Stücke von einem aufmerksamen Bürger geschenkt. Die östlich Lebenden kennen diese Einkaufsnetze vermutlich. Sie gehören zu den vielleicht intelligentesten Behältnissen, deren sich die Menschheit je bediente: Leicht, wiederverwendbar, komfortabel tragbar durch die Ledergriffe und anpassungsfähig. Es soll sogar in solch einem Einkaufsnetz ein Bierkasten transportiert worden sein – haben wir gehört! Wichtig auch – jeder konnte sehen, was man ergattert hatte! Solche und andere Transportbehältnisse gehörten früher praktisch zur täglichen Grundausstattung – beim Gang zur und von, manchmal auch während, der Arbeitszeit. Schließlich wusste man ja nie, was für Beutestücke aus Konsum, HO und Kaufhalle heraus und heim zu schaffen waren.
Als Material für diesen „Universalbeutel" hat sich von Anfang an sogenanntes Eisengarn als besonders geeignet erwiesen. Eisengarn steht in direktem Zusammenhang mit der deutschen Designgeschichte. Der mehrfach gezwirnte und paraffinierte Baumwollfaden wurde am Dessauer Bauhaus entwickelt und diente, zu Gurten gewebt, als Bespann-Material für Stahlrohrsessel. Wegen ihrer Unverwüstlichkeit waren Eisengarne bald auch das bevorzugte Material für Einkaufsnetze.
Mit der Einführung von Plastiktüten in den Supermärkten wurden die Einkaufsnetze im Westen allmählich verdrängt. Im Osten kam der Einbruch bei der Einkaufsnetznutzung erst mit der Wende 1989/90 und der schönen neuen Einkaufstüten-Welt. Vielleicht wollte auch der eine oder andere Mitbürger nicht als „Ossi" erkannt werden! Nur einige ältere oder umweltbewusste Mitmenschen nutzten sie gelegentlich weiterhin.
Wie sieht es nun heute aus? Plastikmüll verseucht unsere Meere. Die EU schlägt Alarm und will den Verbrauch von Wegwerftüten reduzieren. Rund 70 Plastiktüten verschwendet der Deutsche pro Jahr. Hier unser Tipp gegen die Plastikflut: Omas gutes Einkaufsnetz, echte Handarbeit aus der Thüringer Filet-Strickerei GmbH Schleusingen. Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder im Internet einfach mal nach „Einkaufsnetz aus Eisengarn" suchen. (ls)