Zella-Mehlis ist reich an Geschichte!

Die Museen der Stadt Zella-Mehlis vereinen mit dem Stadtmuseum in der Beschußanstalt », dem Technikmuseum Gesenkschmiede » und dem Heimatmuseum Benshausen » eine museale Erlebnis- und Bildungswelt in den Bereichen Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Industriegeschichte, Technikgeschichte und Volkskunde.
Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit der Stadt, über deren Berühmtheiten, über Erfindungen, sportliche sowie technische Besonderheiten und lernen Sie Zella-Mehlis und Benshausen von einer anderen Seite kennen!
Viele meinen, nachdem sie ein Stadt- oder Heimatmuseum besucht haben, kennen sie alle, weil sie sich oft ähneln ... unsere Museen sind anders!  Kommen Sie uns besuchen und Sie werden überrascht sein, wie ein Museum sein kann, klar gegliedert, informativ, interessant gestaltet ... und Sie werden dann wissen, was die Welt ohne Zella-Mehlis wäre – undenkbar!

Neuigkeiten

Objekt des Monats Oktober 2020 – Westempfang

Objekt des Monats Oktober 2020

Im 30. Jahr der deutschen Einheit beschäftigt sich unser Objekt des Monats mit einem speziellen deutsch-deutschen bzw. wohl eher ostdeutschen Problem − dem „Westempfang“. Wenige Tage nach dem Bau der Mauer hatte Walter Ulbricht im Jahre 1961, unter der Losung „Der Klassenfeind sitzt auf dem Dach“, die FDJ mobilisiert, um die „Ochsenköpfe“ unschädlich zu machen.  Überall in der DDR entfernten oder verdrehten FDJ-Aktivisten die auf westdeutsche TV-Sendestationen, wie beispielsweise den „Ochsenkopf“ im Fichtelgebirge, gerichtete Antennen.

Ebenfalls im Jahre 1961 ging in der BRD das ZDF auf Sendung, das naturgemäß großes Interesse bei der DDR-Bevölkerung erweckte. Allerdings sendeten das ZDF und die später folgenden dritten Programme auf einem anderen Frequenzband (UHF), so dass deren Empfang nicht ohne Weiteres möglich war. Da bis in die 1960er Jahre Fernsehsendungen ausschließlich im VHF-Frequenzband ausgestrahlt wurden, besaßen die meisten Fernsehgeräte keinen UHF-tauglichen Empfangsteil. Um dennoch Fernsehprogramme im seinerzeit neu eingeführten UHF-Bereich mit den vorhandenen Fernsehgeräten empfangen zu können, wurden im Westen Deutschlands für diese Geräte UHF-Konverter entwickelt und verkauft.

Mit dem Start des zweiten DDR-Fernsehprogramms, am 3. Oktober 1969, wurde UHF-Empfang hier nun praktisch Normalität. Da industriell gefertigte UHF-Konverter Mangelware blieben, setzte eine Selbstbauwelle seitens ambitionierter Bastler und geschäftstüchtiger Handwerker ein. In den beiden wichtigsten DDR-Fachzeitschriften, wie beispielsweise dem „Funkamateur“, wurden die Funktionsweise des UHF-Empfangs, passende Antennen, Verstärker und Konverter vorgestellt. Besonders die mitgelieferten detaillierten Bauanleitungen waren das, was die Leser vor allem interessierte. In den Jahren seither bauten die DDR-Bürger ihren West-Empfang immer komfortabler aus, diese UHF-Konverter von damals waren gewissermaßen die ersten „Set-Top-Boxen“.

Wie auf den Bildern zu sehen ist verfügt unsere Sammlung nicht nur über einen offiziellen UHF-Konverter aus Eisenach, sondern auch über eines der Selbstbaugeräte aus den Händen eines versierten Bastlers. (ls)

UHF-Konverter II aus dem RFT-Werk Elektrotechnik Eisenach  Der „Funkamateur“ aus dem Jahre 1970 mit detaillierter Bauanleitung  Selbst gebauter Konverter für den UHF-Empfang