Zella-Mehliser Waffen u. Waffenfirmen

Blick in die WaffenausstellungEine der bedeutendsten Expositionen des Museums stellt die Waffenausstellung dar. Anhand hier vom 16. bis zum 20. Jahrhundert hergestellter Kurz- und Langwaffen wird auf die historische Bedeutung der örtlichen Waffenfertigung hingewiesen. Ein besonderes Augenmerk ist aber auch auf die große Anzahl von Herstellern gerichtet. Bis zum 19. Jahrhundert fertigten hier Vertreter Zellaer und Mehliser Büchsenmacherfamilien wie die der Anschütz, Bader, Barthelmes, Büchel, Diem, Diemar, Ditzel, Döll, Ernst, Fischer, Gressmann, Happ, Helfricht, Hengelhaupt, Hoepfel, Kehl, Keiner, Kind, Klett, Kneifel, Kolb, Kommer, König, Lämmermann, Langenhan, Lepper, Luck, Mangler, Marr, Moritz, Reuss, Ritz, Sauerbrey, Schindler, Schneider, Schilling, Schlütter, Schramm, Schübler, Spörer, Triebel, Weihrauch, Weiß, Will, Wolf oder Zöller.

Blick in die WaffenausstellungFür das 20. Jahrhundert hingegen sind so bedeutende Firmen zu nennen, wie Carl Walther, J.G. Anschütz (JGA), Adler-Waffenwerk Max Hermsdorff/Engelbrecht&Wolff, Udo Anschütz (UAZ), Ernst Friedrich Büchel (EFB), Helfricht&Kraußer (HelKra), Theodor Kommer (ThK), Friedrich Langenhan (FLZ), Moritz&Gerstenberger (EM-GE), Bernhard Paatz (BP), Friedrich Pickert (Arminius), Albin Wahl (AWZ), Hermann Weihrauch (HWZ), Oskar Will (Venuswaffenwerk) sowie Catterfeldt, Decker, Deneke, Foss, Manteuffel, von Nordheim, Pfestorf, Raßmann, Scharfenberg, Stötzer u.a.m.. Insgesamt sind bisher mehr als 5.000 hier tätige Büchsenmacher, Rohrmacher, Rohrverschrauber, Garniturmacher, Schloss- und Stechermacher sowie Schäfter namentlich bekannt geworden, von denen wiederum ca. 700 als selbständige Meister, Firmen oder Händler nachweisbar sind.

Blick in die WaffenausstellungGalanterie-, sowie Jagd- und Sportwaffen wurden bereits frühzeitig auch mittels verschiedener künstlerischer Techniken gestaltet. Gelbgießer und Garniturmacher fertigten in diesem Sinne Kleinteile und Beschläge. Die Graveure ihrerseits bearbeiteten die metallischen Teile und die Schäfter/Schaftverschneider die hölzernen Schäfte. Im Laufe der Jahrhunderte traten hierbei Handwerker hervor, wie die Anschütz, Barthelmes, Bauer, Diem, Dohl, Ernst, Fleischer, Haseney, Helfricht, Kolb, Kührt, Mangold, Moritz, Oehring, von Nordheim, Reuß, Schildbach, Schilling, Schlüter, Schlütter, Spörer, Stötzer, Tecini, Triebel, Voigt, Wolf und Zöller. Zu den letzten bedeutenden und weithin anerkannten Könnern ihres Faches in Zella-Mehlis gehörten der Waffengraveur Otto Zöller (1897–1981) und der Schaftverschneider Walter Reuß (1910–1993). Die örtliche Tradition der künstlerischen Bearbeitung von Metalloberflächen, für die weit mehr als 200 Graveure nachweisbar sind, setzte bis heute u.a. der Medailleur Helmut König » († 2017) fort.

Heute fertigen in unserer Stadt die Firmen Ziegenhahn und Schilling noch Waffen. Aber auch weit darüber hinaus sind nach wie vor Unternehmen bekannt, deren Wurzeln, wie z.B. bei Walther (Ulm), Lothar Walther (Königsbronn), Anschütz (Ulm), Brachmann (Moers), EM-GE (Gerstetten/Gussenstadt), König (Frankenthal/Pfalz und Dortmund), Kraußer (München), Moritz (Leipzig), Barthelmes und Schmidt (Oggenhausen), Röhm (Sontheim), Weihrauch (Mellrichstadt), Schmidt (Ostheim/Rhön), Wolf (Bad Kissingen-Albertshausen), Bader (Hanau) und UMAREX (Arnsberg) sowie Ansorg (Zürich) und Bader (Luzern), in Zella-Mehlis zu finden sind.