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Im Jahr 2002 erfolgte die Teileröffnung des Stadtmuseums in der Beschußanstalt. Genau 20 Jahre ist das nun her und aus diesem Anlass stellen wir im November unser Modell der Beschußanstalt, welches im Bereich Waffenbeschuss ausgestellt ist, als Objekt des Monats vor.
Das Modell wurde 1998 im Maßstab 1:50 von der ABS GmbH Eisenach geschaffen, welche auch die ersten Modelle für den Erlebnispark Mini-à-Thür in Ruhla gefertigt hat. So befindet sich das Technikmuseum ebenfalls als Modell im Mini-à-Thür, während das Modell der Beschußanstalt im neuen Stadtmuseum seinen Platz gefunden hat.
Treibriemen in der großen Schmiedehalle der Gesenkschmiede
Ohne unser aktuelles Objekt des Monats gäbe es das Technikmuseum in Zella-Mehlis nicht, denn er ist ein zentraler Baustein der Industrialisierung und damit auch der Gesenkschmiede. Ohne ihn hätte auch die Stadt insgesamt im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts nicht ihre wirtschaftliche Bedeutung erlangt.
Ein Bereich der Ausstellungen des Stadtmuseums widmet sich der Forst- und Waldwirtschaft. Noch bis ins 18. Jahrhundert galt der Thüringer Wald als nahezu undurchdringlicher, einer Vielzahl z.T. heute verschwundenen Tierarten dienender Lebensraum. Das Jagdrecht besaßen allein die Landesherren, welche sich Mitte des 17. Jahrhunderts in Zella St. Blasii zunächst einen Jagdsitz erbauen ließen, der bald als Sitz des Amtes „Schwarzwald“ diente. Den „Wäldlern“ bescherte der Forst, wenn auch landesherrschaftlich reglementiert, neben Kräutern und Früchten vor allem Bau-, Brenn- und Nutzholz. Zahlreiche örtliche Handwerker zogen ihren bescheidenen Nutzen aus den Wäldern. Neben den Köhlern waren Pechsieder (Holzteer), Kienruß- u. Aschebrenner (Pottasche), Schwammsammler (Zunder) und Harzer hier tätig. Besonders den letztgenannten wollen wir mit dem Objekt des Monats ein wenig Aufmerksamkeit widmen.
Im Gebiet um Suhl, Zella-Mehlis und Schmalkalden, wurden schon seit der vorrömischen Eisenzeit (La-Tène-Zeit, von etwa 450 v. Chr. bis ins 1. Jahrhundert n. Chr.) die hier vorkommenden Erze und Mineralien abgebaut und verarbeitet.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig in Zella St. Blasii und Mehlis war die Herstellung verschiedenster Kleineisenwaren. Ein im wahrsten Sinne des Wortes aus der Mode gekommenes kleines Hilfsmittel aus unserer Sammlung des Stadtmuseums stellen wir Ihnen diesmal als Objekt des Monats vor. Es handelt sich um einen sogenannten Rockheber auch Rockraffer, Rockhalter, Saumheber oder Saumraffer. Im Inventar wird er unter der Nummer 4488 geführt und als „federbelastete Zange zum Anheben der Röcke z. B. beim Tanzen oder Treppensteigen“ beschrieben.
In einer Zeit, in der das Thema Energie sparen wieder sehr präsent ist, haben wir uns einmal den gusseisernen Etagenofen in der Ausstellung des Stadtmuseums in der Beschußanstalt im Bereich Stadtgeschichte näher angeschaut.
Diese Art von Ofen, der Etagenofen, auch Kassettenofen, Zirkulierofen oder Kastenofen genannt, ist der typischste Vertreter der Holzöfen und wurde schon vor 200 Jahren aufgrund seiner langen Rauchführung und des hohen Wirkungsgrades bei extrem wenig Brennmaterial als „Holzsparofen“ bezeichnet.